Insel Hvar

Hvar war bereits in der Vorgeschichte besiedelt, wovon die Funde der bemalten Keramik in den die Höhlen Grapčeva spilja und Pokrivenik zeugen. Später wurde die Insel von den Illyrern besiedelt, die zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. mit den griechischen Kolonisten um die Vorherrschaft kämpften. Noch heute gibt es viele Hügelgräber aus der Illyrerzeit.

Neben Korčula und Vis hatte auch Hvar griechische Siedler aufgenommen, es ist aber die einzige Insel mit einer ionischen Siedlung (Pharos, heute Stari Grad). Zur Zeit der römisch-illyrischen Kriege (229–228 gegen die illyrische Königin Teuta) wuchs die Bedeutung Hvars, als seine Verwalter die Unabhängigkeit zu bewahren bemüht waren. Nach dem Untergang des Römischen Reiches kam Hvar mit ganz Dalmatien unter byzantinische Herrschaft.

Im 7. Jahrhundert fiel die Insel an das Adelsgeschlecht der Neretljani vom Festland, mit deren Fürstentum es im 11. Jahrhundert zum Königreich Kroatien kam. In den folgenden Jahrhunderten erkannte Hvar zunächst die Souveränität der kroatisch-ungarischen Herrscher an, sodann die des bosnischen Königs Tvrtko, des Herzogs Hrvoje von Split und die der Republik Dubrovnik.

Von 1278–1797 war Hvar mit einer Unterbrechung (ungarische Herrschaft 1358–1420) im Besitz der Republik Venedig. Nach dem Ende der Markus-Republik fiel die Insel zunächst an Österreich, gehörte 1808–1814 zu den illyrischen Provinzen des französischen Kaiserreichs und dann von 1814 an wie ganz Dalmatien für ein Jahrhundert zu Österreich.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Hvar mit Kroatien an Jugoslawien. Während des Zweiten Weltkrieges war es von italienischen Truppen besetzt. Seitdem gehört es zur jugoslawischen Teilrepublik bzw. seit 1991 zur unabhängigen Republik Kroatien.
Wirtschaft [Bearbeiten]

Die gesamte Insel ist bei Touristen, insbesondere in den Sommermonaten, sehr beliebt. Der Fremdenverkehr spielt eine entscheidende Rolle.

Neben Tourismus und selbstversorgender Landwirtschaft bilden der Anbau von Lavendel und die Herstellung der daraus gewonnenen Produkte (z. B. Lavendelöl und Lavendelkissen) sowie die Kelterung von zum Teil herausragenden Weinen die Lebensgrundlage der Bevölkerung.

Die berühmtesten Weine der Insel sind der hervorragende Zlatan Plavac sowie der fast schwarze Faros, die aus Trauben der Mali Plavac gewonnen werden, deren besten Lagen sich in sehr steilen Rieden auf der Südseite der Insel befinden. Auch der Ivan Dolac, ebenfalls ein sehr dunkler Rotwein aus der Mali Plavac-Traube sowie der Bogdanuša, der an einen sehr trockenen Sherry erinnern kann, verdienen Beachtung. Der früher bedeutsame Fischfang spielt heute kaum mehr eine Rolle.

Hvar ist mit dem kroatischen Festland über Trajektverbindungen von Stari Grad nach Split und von Sućuraj nach Drvenik sowie über die Küstenschifffahrtslinie Rijeka – Dubrovnik verbunden.